Kurpark
Seit Jahrhunderten ist der Kurpark Bad Bernecks eine der großen Attraktionen der Stadt. Er hat Maler und Komponisten inspiriert, hier befanden sich Tennisplätze und ein beliebtes Schwimmbad, gespeist aus dem Wasser der Ölschnitz.
Der Kurpark und die umgebende Landschaft sind bis heute ein Paradies für Fauna und Flora. Dramatische Landschaft und opulente Natur mit der romantisch plätschernden Ölschnitz, Brücken, Brunnen, hoch darüber die Burgen und Kolonnaden – zu jeder Jahreszeit genießen Besucher den romantischen und abwechslungsreichen Park. Minigolf, Spielplatz, Ententeich und Ziegengehege, Nordic Walking Strecken – für jede Altersgruppe ist etwas dabei. Hier findet sich auch das Tretbecken für die Kneipp-Kur, die von den Kurgästen seit vielen Jahrzehnten begeistert angewendet wird.
Es lohnt sich übrigens dem Tal der Ölschnitz weiter zu folgen, bis zum Jägersteg (QR16) oder noch weiter bis zur Waldlust oder sogar der Entenmühle.Der Kurpark ist ein so wichtiges und vielseitiges Element in der Stadt, dass sich hier noch drei weitere QR Punkte finden:
- Die Geschichte der Kolonnaden (QR04)
- Wissenswertes zu Sebastian Kneipp und die Kur in Bad Berneck (QR 10)
- Detailliertes über Natur, Krabbeltierchen und Perlen (QR16)
Die Geschichte der Kur in Berneck
In der Zeit der Romantik besuchten zahlreiche Adlige, Wissenschaftler und Dichter Berneck und berichteten darüber – so waren neben den Schriftstellern Jean Paul, Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder auch Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, Alexander von Humboldt, Nikolaus Lenau und Joseph von Eichendorff angetan von der idyllischen und romantischen Stadt.
Dies sorgte für eine erste Welle von frühem Tourismus und erschloss den Bürgern eine neue Einkommensquelle. Schnell erkannte man den gesundheitlichen Nutzen der reinen Luft, der intakten Natur und der Ziegen, die an den Hängen grasten und Gäste und Einheimische mit frischer Molke versorgten.
So wurde Bad Berneck bereits 1857 zum Molken- und Kräuterkurort. Die Kurgäste kamen schnell sehr zahlreich und es konnte beständig an der Erweiterung der Kureinrichtungen und der Verschönerung des Ortes gearbeitet werden. Von zentraler Bedeutung für die Weiterentwicklung des Kurwesens war die großzügige Stiftung des Unternehmers Wilhelm Rother. Der vom Ort begeisterte Kurgast und Zeitgenosse Kneipps hinterließ nach seinem Tod 1898 der Stadt mehr als eine halbe Million Goldmark, die nach seinem Willen zum Nutzen der Kur angelegt werden musste. Aus diesen Mitteln wurden zum Beispiel der Bau eines größeren Kurhauses und einer neuen Kolonnade finanziert. Der Wunschtraum Rothers allerdings – die Einführung der Kneippkur in Berneck – ging erst 1930 in Erfüllung.
Mit der Eröffnung der Städtischen Kneippbadeanstalt am 25. Mai 1930 begann ein wichtiger neuer Abschnitt im Kurwesen. Sehr schnell kamen zahlreiche Kneippianer in den Ort, man begann den Bau von neuen Kurheimen und Pensionen.
Da die amerikanischen Truppen im April 1945 ohne Kampfhandlungen in den Ort einziehen konnten, blieb die Infrastruktur praktisch unversehrt und schnell kam der Kneipp-Kurbetrieb wieder in Gang. Dies wurde 1950 mit der Verleihung des Titels „Kneipp-Heilbad“ honoriert. Damit war und ist Berneck im Fichtelgebirge bis heute das einzige Bad dieser Art in Nordbayern.
Über das Jahr verteilt gibt es viele verschiedene Events im Kurpark.
Hier ein paar Fotos vom grossen Sommerfest, das die Stadt jedes Jahr feiert.
Anekdoten von Ingrid Binecki
Ingrid Binecki, geborene Berneckerin, begann 1966 ihre Laufbahn als Kneipp-Bademeisterin.
Ihre Eltern leiteten seit Anfang der 50er Jahre das Kurheim Wittig an der Ölschnitz.
Für die QR-Tour erzählt uns Ingrid Binecki Anekdoten von Kurgästen und Kurattraktionen von den 50er bis zu den 70er Jahren.
Anekdote 1
Anekdote 2
Eingespannte Bank
Der britische Künstler Ivan Smith wählte die romantische Bank unter den Baumwurzeln am Eingang des Kurparks als einen der Standorte für „Webbing“. Dies löste eine Menge Erinnerungen bei den Zuschauern aus: ‚diese Nische war unsere Halbzeit auf unserem Spaziergang’, ‚auf der Bank hab ich immer Frühstückspause gemacht’, ‚das war früher unsere Knutschbank. Meine Güte, was haben wir da schön geknutscht’.
Film von Sabine Gollner
„Perle, süße kleine Perle“
Der Gesangsverein Bad Berneck 1835 e.V. ist der älteste Verein der Stadt. Für die QR-Tour hat uns der Chor ein Ständchen im Kurpark gesungen: Eine Art Hymne auf Berneck, die von Simon Breu (geb. 1858) geschrieben, die romantische Stadt und das Ölschnitztal beschreibt und feiert.
Schwimmbad Damals und Heute
1895 erbaut, war das romantische Schwimmbad im Kurpark bis in die späten 60er Jahre in Betrieb;
Kurpark Foto Galerie