Marktplatz
Der malerische Marktplatz wird vom Flüsschen Kronach geprägt. Am Marktplatz befindet sich auch das Rathaus der Stadt Goldkronach im Gebäude eines ehemaligen Wirtshauses. Von hier aus werden alle 29 Ortsteile verwaltet. Im selben Gebäude ist auch die Tourist Information untergebracht.
Die Stadt liegt idyllisch im Mittelpunkt vieler interessanter Naturschauplätze. So ist das Naturschutzgebiet Oschenberg, südlich in Richtung Bayreuth gelegen, einen Besuch wert (siehe QR 35 – Naturerlebnis Goldkronach).
Viele Wanderwege kreuzen sich in und um Goldkronach, die leicht verständliche Beschilderung erleichtert die Orientierung und gibt tiefe Einblicke in die Geschichte der Stadt und der Region. Der Fränkische Gebirgsweg, der Jean-Paul Weg (siehe auch QR 15) oder der Humboldt-Weg sind nur ein paar der Routen, die vorbeiführen.
Am Marktplatz finden sich auch umfangreiche Karten und Informationen zu allen Wanderwegen.
Kleine Stadtgeschichte
Goldkronach hat durch seine reichen Goldvorkommen eine relativ bewegte Geschichte. Neben dem Bergbau haben immer wieder verheerende Katastrophen die Geschichte der Stadt geprägt, wie z.B. die Großbrände in den Jahren 1559 und 1613.
Danach brachte der Dreißigjährige Krieg den Goldbergbau zum zeitweiligen Erliegen (1618 – 48).
Ein weiterer markanter Zeitpunkt in der Stadtgeschichte war das Jahr 1655, als erstmals Bürger die kommunale Leitung der Stadt übernahmen und somit selbst Verantwortung für die Entwicklung der Stadt trugen.
Die Stadt Goldkronach hat viele bedeutende und zum Teil sehr alte Außenorte, die alle ihre eigene Geschichte zu erzählen haben.
Die wichtigsten Ortsteile Goldkronachs sind:
Brandholz
Im Ortsteil Brandholz hinterließ die jahrhundertelange Geschichte des Goldkronacher Bergbaus ihre deutlichsten Spuren. Bis heute kann hier viel Bergbaugeschichte erlebt werden, beispielweise im Besucherbergwerk ‚Mittlerer Name Gottes‘ (siehe VIDEO). Viele ehemalige Mineneingänge verbergen sich in der hügeligen Landschaft. Auch das Gebäude des ehemaligen Bergbauamts befindet sich hier. Brandholz wurde 1978 eingegliedert.
Dressendorf
Über die Geschichte des Ortsteils ist relativ wenig bekannt. Allerdings sind häufige Namenswechsel dieses Gemeindegebiets belegt: 1487 wurde das Dorf als Trebssenndorff geführt, 1495 dann als Tresendorff, 1503 als Trebßendorff und 1523 als Drebssendorff. Seit 1875 heisst der Ortsteil Dressendorf und wurde 1972 eingemeindet.
Leisau
Prägend für das Ortsbild ist das Schloss Leisau, das vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammt und Zentrum eines kleinen Rittergutes war. Bereits im Jahr 1800 zählte Leisau insgesamt 124 Einwohner. Der Ort wurde 1976 zum Goldkronacher Stadtteil.
Nemmersdorf
Nemmersdorf ist der älteste Teil des heutigen Goldkronach, bis ins Jahr 1149 lässt sich die Geschichte des Dorfes zurückverfolgen. Wahrscheinlich entstand der Name durch seinen ersten Besitzer, Friderich von Nedemarestorf.
Charakteristisch für das Ortsbild sind die markanten Doppeltürme der evangelisch-lutherischen Kirche, die man von vielen Orten in Goldkronach aus sehen kann.
Nemmersdorf wurde1972 eingemeindet.
Stadtfest
Die Bürger von Goldkronach feiern jedes Jahr im Sommer ein grosses Stadtfest am Marktplatz. Andere regelmäßige Feste sind zum Beispiel der Weihnachtsmarkt, die Kirchweih mit Markt, Johannisfeuer und natürlich die verschiedenen Vereinsfeste.
Osterdekorationen
Der überschwänglich dekorierte Osterbrunnen am Marktplatz. Wie an vielen Orten in Süddeutschland wird auch der große Brunnen am Goldkronacher Marktplatz von den Bürgern reich geschmückt.
Die Goldkronacher Künstlerin Hildegard Frederking hat die Kirchen der Stadt gemalt.
Ihre Aquarelle spiegeln die lebendige Farbenpracht der Umgebung wieder.
Besucherstollen ‚Der mittlere Name Gottes’
Auszug aus dem Film ‚Gold im Berg’‚ von Arcadia Productions 2008
Das ‚Gold’ in Goldkronach
Kirchenmalermeister Volker Wunderlich vergoldet das ‚Gold’ in Goldkronach für die QR-Tour.
Architektonische Details
Geschnitzte Holztüren, kunstvolle Metallgeländer, die Kirche am Marktplatz
Tagebuch: Eine Amerikanerin in Goldkronach, 2014
Sanft geschwungene, bewaldete Hügel. Grüne Täler, die von braunen Feldern und bunten Wäldern zerschnitten werden. Der Blick in den Westen: Das Panorama der untergehenden Sonne, jede Nacht.
Dieser Ort sah aus wie das Paradies um unsere Kinder groß werden zu lassen, also zogen wir von Berlin hierher. Anstatt eine Stunde zur Arbeit zu fahren, waren es nur noch fünfzehn Minuten nach Bayreuth.
Wir betrachteten das Land. Eine wunderschöne, nach Westen ausgerichtete Hanglage, mit dem Tal vor uns und einem schützenden Wald hinter uns.
Die Stadt wirkt wie aus einem Märchen. Die Kirche steht neben einem sprudelnden Bach, der die gesamte Länge des Marktplatzes entlang läuft, umrahmt von üppigem Grün. Der Marktplatz hat ein Kopfsteinpflaster.
Im Dorf gibt es alles, was man sich wünschen kann: Einen Metzger, zwei Bäcker, eine Post, eine Apotheke, einige Geschäfte. Eine Schule, ein Kindergarten, eine katholische Kirche, eine lutherische Kirche. Eine Bibliothek, ein Museum, Restaurants. Alles ist schnell zu erreichen; allerdings ist der Service nicht immer schnell. Wenn Einheimische dort sind, wird sich unterhalten und geplaudert.
Es gibt einen aktiven Sportverein. Unsere Kinder haben hier Fußball gespielt, fast 13 Jahre lang.
Aufwachen mit Vogelgezwitscher. In der Metzgerei wissen sie, wann die Schwiegermutter zu Besuch ist und empfehlen die Fleischstücke von denen sie wissen, dass du sie am liebsten hast. Man kann überall mit dem Fahrrad hinfahren. Man kennt seine Nachbarn. Rodeln im Hinterhof. Es ist ein zurückhaltender Lebensstil, niemand gibt mit seinen neuen Sachen an.
Es fühlte sich wie eine Reise „Zurück auf das Land“ an, ohne wirklich ein Hippie zu sein. Aus dem Hamsterrad steigen, die Tretmühle verlassen.
Obwohl ich mich in Berlin nicht gestresst gefühlt hatte, war ich überrascht zu entdecken, wie mich das Tempo des Lebens dort geprägt hatte.
Hier war es in Ordnung, sich Zeit zu nehmen und in den Geschäften das passende Kleingeld abzuzählen. Es war normal, ein paar Neuigkeiten mit den Anderen die anstehen auszutauschen. Kleine Kinder bekommen Gelbwurstscheiben und Süßigkeiten.
Der Ort ist eine kleine Ansammlung von Charakteren. Und ihre Rollen sind wiederkehrend.
Susan Graunke, kommt aus Oregon, USA. Sie lebt mit ihrer Familie in Leisau. Sie unterrichtet an der Universität Bayreuth und ist Autorin.
Johann Kießling
Johann (Hans) Kießling, ehemaliger Schulleiter und jetzt Stadthistoriker Goldkronachs, erblickte in Goldkronach im Haus Nummer 69 das Licht der Welt und wuchs hier auch auf.
Sein großes Interesse galt seit jeher der Geschichte seiner Heimat und besonders seiner Geburtsstadt. Für heimatkundliche Vorträge und die Festrede zur 625-Jahrfeier des Bergbaustädtchens Goldkronach führten ihn Nachforschungen vor allem in das Staatsarchiv in Bamberg, aber auch ins Stadtarchiv Bayreuth und das Goldkronacher Pfarrarchiv.
Während seiner Recherchen entstand die Idee, die Familiengeschichte aller im Jahr 1900 bestehenden Häuser der kleinen Bergstadt Goldkronach aufzuschreiben.
Gut neun Jahre brauchte Johann Kießling bis er alle notwendigen Informationen zusammengetragen hatte. Er verbrachte unzählige Stunden in den Archiven, wurde aber auch von Goldkronacher Bürgern mit der Überlassung eigener Dokumente unterstützt. 2003 erschien sein Buch „Was Häuser erzählen … aus der Geschichte Goldkronachs“.
Die Geschichte der Stadt kann man seither Haus für Haus nachlesen – eine erstaunliche Leistung und eine ganz besondere Ressource für die Bürger der Stadt. Und eine schier unerschöpfliche Quelle für private Ahnenforscher.
Zwei weitere Bücher über die Häuser der Ortsteile Sickenreuth und Goldberg (2005) und des Ortsteils Leisau mit dem von Siegfried Tröger dokumentierten Ortsteil Kottersreuth (2010) erschienen.
Für sein großes geschichtliches Engagement und sein Eintreten für Goldkronach wurde Johann Kießling die Ehrenbürgerwürde verliehen.
Tipp:
In einem Hauseingang in der Nähe des Marktplatzes befindet sich eine durch das Atelier Wunderlich gestaltete Wandmalerei, die ein Zitat aus einem der Bücher von Johann Kießling zeigt.